Möchten Sie zur mobilen Version unserer Webseite weitergeleitet werden?

Hörbeispiele
Weiterführende Informationen
Website James Morrison
James Morrison bei den diesjährigen Jazztagen

Der australische Multi-Instrumentalist James Morrison zählt zu den herausragendsten Persönlichkeiten des Jazz. Sein Instrumentarium umfasst neben der Trompete auch Posaune, Euphonium, Flügelhorn, Saxophon, Klavier sowie eine elektronische Trompete.

Seine Karriere ging schnell und steil bergauf. Am 11. November 1962 geboren, bekam er mit sieben Jahren sein erstes Instrument, mit neun gründete er seine erste Band und mit gerade erst dreizehn fing er an, seinen Lebensunterhalt mit der Musik zu verdienen. Den ersten bleibenden Eindruck auf der internationalen Jazzszene - gleichzeitig sein USA-Debüt - hinterließ der siebzehnjährige Morrison mit einem atemberaubenden Konzert auf dem renommierten Monterey Jazz Festival. Ob in den USA oder auf den großen Festivals in Europa wie Montreux, Pori, North Sea etc., überall wurde und wird James Morrison begeistert aufgenommen. Publikum und Kritiker loben ihn in den höchsten Tönen, aber auch seine Musikerkollegen wissen ihn zu schätzen, was Gastauftritte mit Cab Calloway, Dizzy Gillespie, Woody Shaw, George Benson, Ray Charles, B.B. King, Ray Brown, Lalo Schifrin, Frank Sinatra, Quincy Jones und anderen Größen der Musik beweisen.

Kein Geringerer als "Jazzpapst" Nesuhi Ertegun nahm James Morrison als den ersten Künstler für sein damals neu gegründetes Jazzlabel East West unter Vertrag und der Liveauftritt auf dem Montreux Jazz Festival 1988 war damit die erste Aufnahme für dieses Label. Leider hatte der frühzeitige Tod von Ertegun zur Folge, dass "Swiss Encounter" eine der wenigen East West Veröffentlichungen dieser Zeit blieb.

1989 trat James der Philipp Morris Superband unter der Leitung von Gene Harris bei, mit der er nicht nur in Konzertsälen auf der ganzen Welt auftrat, sondern durch die er auch Musiker wie Ray Brown, Jeff Hamilton oder Herb Ellis traf, mit denen ihn seitdem eine enge Freundschaft verbindet.

1990 nahm James das mittlerweile legendäre "Snappy Doo" Album auf. Auf dieser "Solo-Big-Band" - Aufnahme zeigte der Multiinstrumentalist, was das Wort "multi" wirklich bedeutet, indem er alle Instrumente der Big Band - mit Ausnahme von Schlagzeug und Bass - selber einspielte. "Snappy Doo" war nicht nur ein echter Bestseller, sondern brachte dem Musiker James Morrison auch den Titel als "beste Big Band der Welt" ein. Im gleichen Jahr eroberte Morrison die Herzen seiner europäischen Fans durch seine erste Club-Tour mit eigener Band auf diesem Kontinent.

1992 wurde die CD "Two The Max" bei East West veröffentlicht. Das Album wurde in einer 16-Stunden-Session in Los Angeles aufgenommen, unter Mitwirkung des Bassisten Ray Brown, des Schlagzeugers Jeff Hamilton und des Pianisten Benny Green. Die Veröffentlichung der CD ging Hand in Hand mit einer Welttournee von James Morrison und dem Ray Brown Trio unter dem Titel "Tour the Max". Diese Tournee und das Album etablierten James Morrison endgültig in der Jazzwelt.

Im Frühjahr 1994 entstand ein neues Projekt von James Morrison unter dem Namen "Hot Horn Happening". In dieser Band waren neben James drei weitere Bläser (Jeff Clayton, Rickey Woodard und Mark Nightingale) zu hören, das Repertoire bestand ausschließlich aus Original-Kompositionen - zum Großteil aus der Feder von James Morrison selbst. Aufgenommen wurde "Hot Horn Happening" während eines Konzerts im renommierten "New Morning" Jazzclub in Paris. Die CD wurde 1995 veröffentlicht und bekam weltweit beste Kritiken. Bis 1996 tourte James mit dieser Besetzung durch die ganze Welt.

Nachdem Morrison bereits bei mehreren Gelegenheiten vor Mitgliedern der königlichen Familie gespielt hatte, wurde ihm 1997 eine besondere Ehrung zuteil: Her Royal Majesty, Königin Elizabeth II. von England, ernannte James Morrison zum "Member of the Order of Australia" - seitdem steht ihm die Anrede „Sir James“ zu.

In seinem 1998 gegründeten James Morrison Quartet kann man James nicht nur an den diversen Hörnen wie Trompete, Saxophon, Posaune, Euphonium oder Flügelhorn hören, sondern auch am Klavier. Die Besetzung des Quartetts durch Musiker, die nicht nur im Jazz daheim sind, ermöglichte es James, nun auch neue musikalische Wege zu erforschen. Mit dem australischen Gitarristen Peter Zog, dem französischen Bassisten Pierre Boussaguet und Ali Jackson am Schlagzeug tourte Morrison durch ganz Europa, und im Anschluss entstand das Album “European Sessions”.

Wenn es darum geht, Australien auf kulturellem Gebiet zu repräsentieren, fällt die Wahl sehr schnell auf James Morrison. So oblag ihm bei den Staatsbesuchen der US-Präsidenten George Bush, 1992, und Bill Clinton, 1996, die musikalische Ausgestaltung der Festakte im australischen Parlament. Im Jahr 2000 wurde Morrison mit der ehrenvollen Aufgabe betraut, die Fanfare zur Eröffnung der Olympischen Spiele in Sydney zu komponieren, die er an der Seite der Big Band „Swing City“ seines Bruders John zur Aufführung brachte. „Es war ein denkwürdiger Augenblick, da auf der Bühne vor mehr als 100.000 Menschen zu stehen und zu wissen, dass Millionen vor ihrem Fernseher sitzen und zusehen. In solch einer Situation gibt es nur eins, was ich gerne tun würde – ein hohes G blasen!“

Sein aktuelles Album Scream Machine, 2001, besticht durch das Overdubbing mit multiplen Trompetenparts – alle natürlich von Morrison selbst eingespielt -, die buchstäblich ‚schreien’: „Versuchen Sie nicht Ihre Stereoanlage zu regeln, es liegt an Ihren Ohren! So klingen eben 5 Trompeten, die gleichzeitig ein hohes G spielen. Ich habe mich schon immer gefragt, welcher Sound dabei entstehen würde - jetzt weiß ich es“, kommentiert Morrison scherzhaft den Titeltrack.

Einer von Morrisons Lieblingseffekten bei Live-Konzerten ist es, mit dem kompletten Instrumentarium auf die Bühne zu kommen und Soli im fliegenden Wechsel abzuliefern - seinen Kollegen und dem Publikum bleibt beim Anblick solcher Kabinettstückchen von „Mr. Multi“ regelmäßig die Luft weg.

In den letzten Jahren konnte man James Morrison mehr und mehr als Gaststar mit den verschiedensten Besetzungen, von Big Bands über Brass Bands bis hin zu Symphonieorchestern, erleben. Egal, ob er nun beim Abschlusskonzert der "National Brass Band Championship" in der Royal Albert Hall in London, als Teil des Programms "Jazz Meets the Symphony" in Salzburgs Festspielhaus oder als Gast mit der "Quincy Jones Big Band" auf dem Jazzfestival in Montreux zu hören ist - überall trifft er auf ein begeistertes Publikum, das ihn mit nicht enden wollenden Standing Ovations, "Bravo"- und "Da Capo"- Rufen feiert.

Neben seinen umjubelten Auftritten komponiert Morrison und schreibt Filmmusiken, ist Chef eines eigenen Plattenlabels und widmet sich innerhalb der von ihm gegründeten ‚James Morrison Jazz Scholarship’ der Ausbildung junger australischer Musiker. Aber nicht nur sein musikalisches Können und seine Vielseitigkeit finden in den Medien Beachtung. Auch der Privatmann Morrison und seine ausgefallenen Hobbys sind immer eine Geschichte wert. Er holt sich seine "Kicks" nicht durch exzessiven Alkoholgenuss oder Drogenkonsum, sondern beim Steuern seines Privatflugzeugs, beim Rallyefahren oder auf seinem Speedboat, beim Extrem-Klettern, Bungeejumping oder Triathlon-Lauf. So titelte eine der großen australischen Zeitungen: "Was wird dieser multi-talentierte Jazz-Instrumentalist als nächstes versuchen? Glockenspiel im Space Shuttle?" - Und sie könnte Recht behalten!