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Michael Wollny

  • Michael Wollny - Klavier

Schon als der 1978 in Schweinfurt geborene und seit 2005 in Berlin lebende Michael Wollny mit 5 Jahren ersten Unterricht an Klavier und Geige erhält, stehen neben klassischen Etüden von Anfang an auch Improvisations-Übungen auf dem Lehrplan. Als ein Onkel ihm Keith Jarretts Köln Concert als Schallplatte schenkt, entdeckt Michael Wollny den Jazz und so pendelt er bereits als Sechzehnjähriger nach Würzburg, um dort als Gasthörer an den Jazzkursen des Herrmann-Zilcher-Konservatoriums teilzunehmen. Dort trifft Wollny auf Chris Beier, Hochschullehrer und individualistischer Jazzpianist, der den Studenten von 1997 bis zum künstlerischen Diplom 2002 dazu auffordert, lieber eigene Konzepte zu entwickeln, anstatt akademisch ein Standard-Repertoire aus zweiter Hand zu lernen.

2001 wird Michael Wollny für den vakanten Posten des Pianisten im HR-Jazzensemble vorgeschlagen. So kommt der junge Michael Wollny ins Studio II des HR – zu so renommierten Protagonisten des deutschen Jazz wie Albert und Emil Mangelsdorff, Christof Lauer, Stephan Schmolck und nicht zuletzt Heinz Sauer.
Der Saxophonist, der seit den 1960er Jahren zu den markantesten Stimmen des Jazz in Europa gehört, ist begeistert von dem jungen Mann am Klavier und lädt ihn ein, mit dem Heinz-Sauer-Sextett beim 32. Deutschen Jazzfestival in Frankfurt aufzutreten. Auch wenn Sauer durchaus als Wollnys Großvater durchgehen könnte, die beiden Musiker kommunizieren ohne jede Generationengrenze. Schon ihr erstes gemeinsames Album Melancholia wird 2005 mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik geehrt, für das zweite Album Certain Beauty reisen sie ins Rainbow Tonstudio nach Oslo, zum legendären Toningenieur Jan Erik Kongshaug, der schon den Klavierklang von Keith Jarrett bei ECM prägte. Die Kritiken überschlagen sich und das französische Magazin JAZZMAN zeichnet das Album mit dem renommierten "CHOC" als Jazz-CD des Jahres 2006 aus. 2008 erhalten sie dafür auch den SWR Jazzpreis.

Gemeinsamer musikalischer Austausch auf gleicher Augenhöhe – das ist auch das Prinzip des Trios [em], das Michael Wollny 2002 mit der Bassistin Eva Kruse und dem Schlagzeuger Eric Schaefer gründet. Ihr erstes Album call it [em], beschert ihnen Auftritte bei JazzBaltica in Salzau, beim Festival International de Jazz in Montreal/Kanada und beim North Sea Jazz Festival in Den Haag. 2006 erscheint der Nachfolger [em] II, auf dem die drei nicht nur halten, was ihr Debüt versprach, sondern durch ihre gewachsene künstlerische Reife überzeugen. Die ZEIT erklärt [em] zum "aufregendsten Pianotrio der Welt". Im Frühjahr 2008 dann stellt das Berliner Dreigespann sein drittes Album vor: Unter dem einfachen Titel [em] 3 holen sie zu einer der komplexesten Klangmeldungen des gegenwärtigen Jazz aus. Das Album wurde zur CD des Monats in den Magazinen RONDO (DE), PIANO NEWS (DE), JAZZMAN (FR) gekürt und erhält den Disque d'emoi Jahrespreis 2008 des französischen JAZZMAGAZINE.

Michael Wollny tritt bei der JazzBaltica erstmals allein am Flügel auf, neben Kollegen wie Mehldau, Marcin Wasilewski und Kenny Barron. Ende Februar 2007 wird sein Solo-Album Hexentanz veröffentlicht. Die Kritiken überschlugen sich und waren sich einig wie selten: „Wollny ist die große Hoffnung des intelligenten Pianojazz aus Deutschland.“ (WELT) Auch für dieses Werk erhielt Wollny den Disque d'emoi Jahrespreis 2007 des französischen JAZZMAGAZINE.